Umstellung auf Kettenwachs
Nun habe ich es doch gewagt. Im Zuge des Austauschs des Antriebs habe ich die Gelegenheit genutzt und habe den Antrieb auf Kettenwachs umgestellt. Im Beitrag „Urlaubsvorbereitung„ hatte ich ja bereits über die Überlegung geschrieben.
Aber der Reihe nach: als wichtigsten Punkt hatte ich vor dem anstehenden Urlaub den Austausch des Antriebs gesehen. Die bisherigen Teile sind schon einige Kilometer gefahren. Daher stand ein präventiver Austausch an. Getauscht habe ich:
- Kette
- Zahnkranz
- Pulleys
- Kettenblätter
- Bremsscheiben
Kette, Zahnkranz und Kettenblätter hatte ich bereits früher mal getauscht. Zahnkranz und Kettenblätter hatten nun über 13k Kilometer runter. Dass dann eine neue Kette drauf kommt, ist klar.
Aber Pulleys und Bremsscheiben waren von Anfang an drauf. Und haben nun schon über 23k Kilometer runter. Auf den Bildern ist der Verschleiß zu sehen:


Vor allem die Pulleys sind stark verschlissen. Aber ich gebe zu: der Verschleiß der Bremsscheiben hält sich auf dem Foto in Grenzen. Der Unterschied in der Dicke war in Realität deutlicher zu sehen. Vielleicht am oberen Rand besser zu erkennen.
Aber nun zum eigentlichen Thema: Umstellung auf Kettenwachs.
Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema. Wird ja auch durch alle Radzeitschriften gehypt. Dass bei Wachs ein vergleichbarer Schmierungseffekt ist wie bei Öl konnte ich glauben und nachvollziehen. Gescheut hat mich aber mehr der Aufwand zu Beginn:
1. erst Antrieb und Kette entfetten, dann
2. aufwändiges Bad der Kette in einem Topf mit Heißwachs.
Dass der Zeitpunkt bei einem Wechsel aller Antriebsteile da geschickt ist, war klar. Das Entfetten geht da einfacher. Bleibt nur das Problem mit dem Wachsbad.
Mehrere Berichte in Zeitschriften und Vorstellungen in Youtube haben eine Alternative aufgezeigt: Flüssigwachs. Erst skeptisch, habe ich das Thema weiter verfolgt. Es handelt sich dabei wohl um Wachs, gebunden in einer Emulsion. Die Emulsion hilft dem Wachs, an die entsprechenden Stellen der Kette zu gelangen. Danach verflüchtigt sie sich nach dem Auftragen. Ein mehrfacher Auftrag soll ähnliche Resultate bringen wie Heißwachs. Also gebe ich diesem Verfahren mal eine Chance.
Dazu habe ich mir das im Beitragsbild ersichtliche Starterpack von Silca ausgesucht (Link zu Google hier). Dazu gehören ein Entfetter und ein Flüssigwachs.
Das Entfetten hat gut funktioniert. Die noch offene, neue Kette habe ich mehrfach damit behandelt. Anschließend mit einem Tuch abgerieben, bis keine schwarzen Flecken mehr darauf zu sehen waren. Das Auftragen des Wachses ist etwas aufwändiger als bei Öl, da man jede Rolle gezielt treffen muss und nicht einfach über die laufende Kette tropfen kann. Ich habe es einmal oben und unten auf die Kette aufgetragen und nach einem Tag erneut wiederholt. Hier sind Bilder des jetzt absolut sauberen Antriebs:


Jetzt bin ich gespannt auf die erste Ausfahrt damit und darauf, wie sich das Wachs über längere Zeit und im Alltag bewährt. Sollte die Erfahrung positiv ausfallen, ziehe ich in Betracht, es auch für das MTB zu verwenden. Aber erstmal abwarten. Wie gewohnt werde ich hier berichten.
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